Das 1906 erbaute Mehrfamilienhaus sollte auf Wunsch des Auftraggebers an den hofseitigen Fassaden eine Wärmedämmung und gleichzeitig neue Fenster erhalten. Dieser Fassadenbereich umfasst allein ca. 71 % der Gebäudeaußenwandflächen.
Vor Einbau der Dämmung wurden neue Fenster eingebaut. Im Gegensatz zu einer Leibungsdämmung erweist sich aus bauphysikalischen Gründen bei Außendämmungen die Verlegung der Einbauebenen der Fensterelemente an die Mauerwerksaußenseite als sinnvoll. Zusätzlich war der Wunsch des Auftraggebers zu berücksichtigen, dass die neuen 57 Fenster trotz Verlegung der Einbauebene wieder gleich große Glasflächen besitzen. Aus diesem Grund wurden die außen liegenden seitlichen Mauerwerksanschläge abgeflext, um eine identische Einbaubreite zu erzielen. Des Weiteren wurden die Fensterprofile hinsichtlich ihrer Breite optimiert.
Vor der Umsetzung der Dämmmaßnahme wurde die Hoffassade überarbeitet, Risse ausgebessert, der Dachüberstand erneuert. Anschließend sind der Gebäudesockel bzw. die Fundamente gegen Feuchtigkeit abgedichtet und ebenfalls gedämmt worden.
Besondere Anforderungen an die Baustellenlogistik erforderte der Transportweg für das Baumaterial und die Baustelleneinrichtung, da der Hofbereich in Ermangelung eines Kellergeschosses nur durch das bewohnte Erdgeschoss zu erreichen war. Bis auf wenige Ausnahmen, z.B. den Gerüsttransport, wurde der Baustellenbetrieb über ein Gerüstfach an der Vorderfassade und das Dach abgewickelt.
In einem zweiten Bauabschnitt wurde dann später die Geschossdecke gedämmt.
Karin Dürr
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